Gartenhaus zum Wohnen

Gartenhaus zum Wohnen

Ein Gartenhaus als Wohnraum bietet eine verlockende Alternative zum konventionellen Wohnhaus. Die Idee, im eigenen Gartenhaus mitten im Grünen aufzuwachen, klingt traumhaft. Auch finanziell kann sich der Umzug durchaus lohnen, da Du auf kleinerer Fläche weniger Energie verbrauchst. Vielleicht möchtest Du Dein Gartenhaus aber auch nur als Ferienhaus nutzen, teilweise vermieten oder als Raum für Gäste nutzen.

Falls Du wissen möchtest, was es bei Gartenhäusern zum Wohnen zu beachten und rechtlich zu bedenken gibt, bist Du hier genau richtig. 😊


Gartenhaus zum Wohnen – daran solltest Du denken

Bevor Du ins Gartenhaus umziehst, solltest Du ein paar Dinge beachten. Wichtig ist zunächst, wie genau Du Dein Gartenhaus nutzen möchtest:

  • Möchtest Du dauerhaft oder nur zeitweise im Gartenhaus wohnen?
  • Möchtest Du das Gartenhaus vermieten?
  • Kannst Du Wasserleitungen dort hinlegen?
  • Kannst Du Strom dorthin legen?

Von diesen Umständen hängt nämlich ab, welche rechtlichen Aspekte Du beachten musst. Weitergehend bestimmt die geplante Nutzung, was Du beim Bauen und Ausstatten Deiner Gartenhütte beachten solltest:

  • Möchtest Du Dich auch im Winter im Gartenhaus aufhalten?
  • Möchtest Du dort kochen können?
  • Wie komfortabel darf es werden?

BEACHTE: Ein weiterer wichtiger Punkt, den Du dringend berücksichtigen solltest: Was sagen die Nachbarn zu Deinen Plänen?


Ist es erlaubt im Gartenhaus zu wohnen?

Es ist möglich, im Gartenhaus zu wohnen, solange man die baurechtlichen Bestimmungen einhält. Zudem muss die Voraussetzung erfüllt sein, dass das Häuschen in einem Misch- oder Wohngebiet steht, da nur dort dauerhaftes Wohnen gestattet ist.

Gartenhaus zum Wohnen – baurechtliche Bestimmungen

Zunächst muss unterschieden werden in Wohn- und Aufenthaltsraum:

  • Wenn Du planst in Deinem Gartenhaus zu wohnen, musst Du das genehmigen lassen. Denn durch die Umnutzung wird Dein Gartenhaus rechtlich zu Wohnraum. Sobald Dein Gartenhaus eine Feuerstätte, Dusche oder eine Schlafmöglichkeit hat, gilt das Gartenhäuschen rechtlich bereits als Aufenthaltsraum. Für Wohnraum gelten aber noch weitere Vorschriften bezüglich des Schall- und Brandschutzes. Möchtest Du also Deinen Aufenthaltsraum zu dauerhaftem Wohnraum umfunktionieren, musst Du einen Antrag auf Umnutzung bei Deiner Gemeinde stellen.

TIPP: Falls Du das Häuschen neu baust, kann es einfacher sein, erst eine Baugenehmigung für ein Gartenhaus als Aufenthaltsraum einzuholen und danach die Umnutzung zum Wohnen zu beantragen.

  • Ein Gartenhaus mit Wohnraum gilt als Gebäude und fällt unter die landesrechtliche Bauordnung. Unter anderem brauchst Du eigene Strom- und Wasserleitungen für das Häuschen.

TIPP: Frag bei Deiner Gemeinde nach, was genau für Dich gilt. Denn Baurecht unterscheidet sich teils nicht nur je nach Bundesland, sondern sogar von Gemeinde zu Gemeinde.

  • Wie genau Du Dein Gartenhaus nutzen darfst, hängt auch immer damit zusammen, wie Deine Gemeinde das Gebiet ausgewiesen hat, in dem Dein Gartenhaus steht. Handelt es sich um ein Misch- oder ein Wohngebiet sollte das Wohnen im Gartenhaus gestattet werden. Im Industriegebiet gelten andere Vorschriften. Im sogenannten „Außenbereich“ gibt es nur für Landwirte Ausnahmeregelungen. Wenn Du keinen landwirtschaftlichen Betrieb hast, ist das Errichten eines Wohnraums auf Flächen, die nicht für Bebauung vorgesehen sind, untersagt.
  • Falls Du zur Miete wohnst, solltest Du beachten, dass Du vorab mit dem Vermieter klärst, was okay ist und was nicht. Wenn Du ein Gartenhaus aufbaust, dass ein Betonfundament braucht, wirst Du sicher sein Einverständnis dafür brauchen. Auch wenn Du planst, das Gartenhaus zu vermieten, solltest Du Dir hierfür die Erlaubnis geben lassen.

Wann gilt ein Gartenhaus als Wohnraum?

Als Wohnraum gilt ein Raum, wenn er bestimmte Kriterien erfüllt:

  • Deckenhöhe von mindesten 2,4 m
  • Tageslicht
  • Ausgebaut und wärmeisoliert
  • Mit Heizung
  • Gutes Durchlüftungssystem

Um im Gartenhaus wohnen zu dürfen, müssen zudem diese Vorschriften* eingehalten werden:

  • Eigene Strom- und Wasseranschlüsse
  • Vorschriften zur Wärmdämmung
  • Einhaltung von Brand- und Schallschutzvorschriften
  • Einhaltung von Entwässerungsvorschriften
  • Abschließbare Haustür

* Die baurechtlichen Vorschriften variieren je nach Bundesland.

BEACHTE: Um als Wohnraum genutzt werden zu dürfen, müssen alle diese Kriterien erfüllt sein. Sonst darfst Du das Häuschen nicht als dauerhaften Wohnsitz beziehen.

Wie lange darf man im Gartenhaus wohnen?

Bis zu einer Woche solltest Du Dich ohne Probleme im Gartenhaus aufhalten können. Sobald es aber zu einer dauerhaften Nutzung kommt, solltest Du bei Deiner Gemeinde nachfragen, welche genauen Regelungen gelten. Solange Du nur die Baugenehmigung für den „Aufenthalt“ im Gartenhaus hast, ist nur gelegentliches Übernachten erlaubt.

Gartenhaus zum Wohnen im Kleingarten

Im Allgemeinen ist das dauerhafte Wohnen in einem Kleingarten nicht erlaubt. Kleingärten sind in der Regel für die Erholung, Gartenarbeit und Freizeitnutzung vorgesehen, nicht für Wohnzwecke. Die genauen Regeln können jedoch von Ort zu Ort und von Verein zu Verein variieren.

Im Bundeskleingartengesetz steht genau drin, was für Dein Land gilt. Meistens sind gelegentliche Übernachtungen am Wochenende erlaubt.

TIPP: Überprüfe unbedingt, welche Regelungen für Deinen Kleingarten-Verein gelten. Falls der Verein strengere Regeln aufführt als das Land, können Verstöße zur Kündigung führen.

Wohnen im Gartenhaus – das ist erlaubt

Du kannst in Deinem Gartenhaus wohnen, wenn:

  • du alle erforderlichen Genehmigungen bekommen hast.
  • dein Gartenhaus allen baurechtlichen Anforderungen eines Wohnraums erfüllt.
  • du eine Hausnummer und einen eigenen Briefkasten hast.

Bewohnbares Gartenhaus – so gestaltest Du Dein Gartenhaus

Wenn Du Dich dauerhaft oder oft in Deiner Gartenlaube aufhalten möchtest, solltest Du dringend diese Dinge überprüfen:

  • Kann ich Wasserleitungen legen?
  • Kann ich Strom in das Gartenhaus legen?
  • Wie kann ich heizen?
  • Was braucht mein Haus, um winterfest zu sein?

TIPP: Wasser- und Stromleitungen sollten im Idealfall noch vor dem Bau des Häuschens geplant werden. Das spart Zeit, Mühe und nachträgliche Anträge.

Wohnen im Gartenhaus - Ausgebautes Gartenhaus mit Küche, Bett und Wohnbereich
Beim Ausbau von Gartenhäusern zum Wohnen ist auf Grund der kleinen Fläche oft Kreativität gefragt, wodurch Du ein besonders individuelles Heim gestalten kannst.

Einen Starkstromanschluss in das Gartenhaus zu bekommen, ist schwierig. Entsprechend solltest Du Dir überlegen, ob Du alternativ auch mit einer Gaskonstruktion oder Elektroplatten kochen kannst. Vielleicht hast Du sogar die Möglichkeit mit Solarzellen selbst Energie zu gewinnen? 😉

Zudem solltest Du Dich fragen, wie Du es Dir gemütlich machen kannst. Gartenhäuser fordern durch den kleineren Raum Kreativität, um alles Wichtige unterzubringen. Der Vorteil: Für kleinere Flächen benötigst Du weniger Material und weniger Zeit.

TIPP: Falls Du keinen Anschluss für ein richtiges Badezimmer einbauen kannst – wie wäre es mit einer Kompost Toilette?

Welche Gartenhäuser zum Wohnen gibt es?

Gartenhäuser zum Wohnen gibt es ein- und zweistöckig, mit aufgeteilten Räumen oder mit einem einzelnen großen Raum. Wie Du Dein Gartenhaus zum Wohnen gestaltest, liegt ganz bei Dir. Vielleicht möchtest Du eine Terrasse mit Überdachung vor Deinem Häuschen. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, solange die Bauaufsichtsbehörde zustimmt. 😊

Am beliebtesten sind Häuser aus Holz. Prinzipielle kannst Du Holz Gartenhäuser jeder Art bewohnen, solange sie eine ungefähre Wandstärke von 70mm haben. Denn erst dann sind die Gartenhaus Wände dick genug, um das Häuschen auch im Winter zu bewohnen. Empfohlen sind Häuschen aus starken Blockbohlen oder Massivholz-Gartenhäuser zum Wohnen.

Gartenhaus zum Wohnen - Finnhaus Wolff Ferienhaus Göteborg 70
Auch auf kleinen Flächen lassen sich Grundrisse mit mehreren Räumen verwirklichen. Schlafböden bieten eine platzsparenden Raum zum Ruhen. Wie hier beim Göteborg 70 von Finnhaus Wolff.

Alternativ bieten Tiny Houses eine mobile Option. Meistens sind sie so konzipiert, dass sie aufgebaut werden können, ohne dass Du ein Fundament gießen musst. Zudem kann man sie mit einem Autoanhänger wieder abtransportieren.

Wie isoliert man ein Gartenhaus?

Eine gute Isolierung fängt schon beim Fundament an. Das Fundament ist entscheidend, damit Feuchtigkeit aus dem Erdreich gar nicht erst ins Häuschen eindringt. Zudem solltest Du zusätzlich eine Feuchtigkeitssperre auf der Unterkonstruktion anbringen, bevor Du den Boden verlegst. Weiter ist es genauso wichtig, Wände und Dach zu isolieren. Empfohlen für ein schimmelfreies, winterfestes Gartenhaus ist ein Mehrschicht-Dämmsystem. Dabei isolierst Du das ganze Haus und dämmst es von Boden bis Dach mit feuchtigkeitsabweisendem Material wie Stein- oder Mineralwolle.

TIPP: Bei der Isolierung solltest Du auch Türen und Fenster als Kältebrücken nicht vergessen.

BEACHTE: Teil der Isolierung ist es auch, das verwendete Holz zu imprägnieren und vor Einbau zu behandeln.

Winterfestes Gartenhaus zum Wohnen

Damit Du das Gartenhaus im Winter bewohnen kannst, solltest Du schon beim Gartenhaus Aufbau daran denken, dass:

  • du ein Gartenhaus Fundament brauchst, um geschützt vor Feuchtigkeit zu sein.
  • du die Gartenhaus Wandstärke beachten solltest.
  • du Dein Gartenhaus dämmen und isolieren musst, damit es winterfest wird.
  • das Gartenhaus Pflege und regelmäßige kleine Reparaturen braucht, um winterfest zu bleiben.

Wenn Du dauerhaft im Gartenhaus wohnen und dort auch überwintern willst, brauchst Du eine richtig gute Heizung. Mit Stromheizungen zu arbeiten, ist möglich, aber auch oft ineffizient. Ein Holzofen schafft neben einer tiefdringenden, beständigen Wärme auch eine gemütliche Atmosphäre. Wenn Du die Möglichkeit hast, ist ein Holzofen für das Gartenhaus auf jeden Fall empfohlen.

Winterfestes Gartenhaus zum Wohnen mit Holzofen im Wald
Ein Holzofen kann eine praktische und besonders gemütliche Heizfunktion für Dein Gartenhaus sein, dass Du auch im Winter bewohnen möchtest.

TIPP: Mit einem Holzofen brauchst Du einen Schornstein, der offiziell vom Schornsteinfeger abgenommen werden muss. 

BEACHTE: Schornsteine brauchen einen Abstand von 15 m zum nächsten Wohnhaus.


Fazit: Gartenhaus zum Wohnen – So geht`s!

Wenn Du wirklich dauerhaft in ein Gartenhaus umsiedeln möchtest, solltest Du Dir sicher sein, dass Dir Komfort und Platz ausreichen. Allerdings gibt es auch viele Möglichkeiten, sich nachhaltige Alternativen auszudenken, wenn Strom- oder Wasserversorgung in Deinem neuen Zuhause nicht so stabil zu gewährleisten sind, wie Du es bisher gewohnt bist. 😉

Achte auf jeden Fall darauf, vorab alle wichtigen Anschlüsse sowie Heizung, Sanitär- und Kochanlagen zu planen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Lass Dir von Deiner Gemeinde dabei helfen, die bürokratischen Ansprüche zu durchblicken, um unschöne Überraschungen zu vermeiden. Dann steht dem Erwachsen im Grünen nichts mehr im Wege. 😊