Finnisch Saunieren

Finnisch Saunieren


Das macht die finnische Sauna aus

Die finnische Sauna ist die wohl bekannteste und am häufigsten genutzte Form der Sauna weltweit. Sie unterscheidet sich in vielerlei Hinsichten gegenüber anderen Saunavariationen wie beispielweise der russischen Sauna (Banja), der türkischen Sauna (Hammam), der japanischen Sauna (Furo) und der mexikanischen Sauna (Temazcal). Wir erklären, was die finnische Sauna ausmacht!

Die Eigenschaften der finnischen Sauna und deren Aufbau

Aus dem Finnischen ins Deutsche übersetzt bedeutet Sauna so viel wie ‚Schwitzstube‘. Diesem Namen macht sie auch alle Ehre, denn die Merkmale dieser Saunavariante sind neben den sehr hohen Temperaturen zwischen 80 und 100 Grad Celcius, auch die sehr geringe Luftfeuchtigkeit, die zwischen 10% und 30% liegt. Ebenso ist die finnische Sauna für ihre Innen-Ausstattung und Bauweise bekannt. Der Baderaum besteht aus nur einem einzigen Raum. In diesem finden sich eine oder mehrere aus Holz gefertigte zwei- bis dreistufige Stufenbank und ein Ofen in der Mitte des Raumes samt Wärmespeichersteinen aus Lavagestein.

Die Nutzung der finnischen Sauna

Es gibt viele Aspekte die für einen Saunagang sprechen: gesundheitliche Gründe, wohltuende Entspannung, psychische Erholung und sogar die Tradition, geschäftliche Kontakte zu pflegen und Geschäfte abzuschließen. Durch die Erhöhung der Körpertemperatur in der finnischen Sauna aktiviert der Körper seine Abwehrzellen.

Neben zahlreichen gesundheitlichen Effekten, wie beispielweise der besseren Durchblutung der Blutgefäße und der Simulation eines Fiebers, sorgt die erhöhte Körpertemperatur dafür, dass die Muskeln sich entspannen und Viren und Bakterien im Körper absterben. Aber Vorsicht: Saunieren wirkt vorbeugend. Während einer akuten Krankheit raten wir dringend vom Gang in die Sauna ab! Wer häufiger und regelmäßig sauniert, stärkt nicht nur die Abwehr seines Immunsystem, sondern hält auch seine Haut rein, sauber und gesund. Zeitgleich wird der Blutdruck reguliert und gesenkt.

Nach dem Aufenthalt in einer finnischen Sauna fühlt man sich häufig sehr entspannt, aber auch etwas müde und ausgelaugt. Deswegen sollte man sich nach dem Saunagang kurz und kalt abduschen sowie ausreichend Wasser zu sich nehmen. Zu empfehlen ist noch, sich nach der Erfrischung für eine gute halbe Stunde im Liegeraum auszuruhen.

Die Sauna genießt seit sehr langer Zeit ein sehr hohes Ansehen in Finnland und wird deshalb auch bei geschäftlichen Meetings, Verhandlungsgesprächen und vielen weiteren zwischenmenschlichen Interaktionen genutzt. Denn das Dampfbad sorgt für eine ruhige und familiäre Atmosphäre. Die Sauna ist jeher ein bedeutsames Element der finnischen Kultur und Identität. Wer zu einem Saunagang eingeladen wird, darf sich geehrt fühlen, denn diese Geste ist ein ultimativer Vertrauensbeweis in Finnland. Die Nacktheit symbolisiert dabei, dass niemand etwas zu verbergen hat.

Unterschiede der finnischen Sauna in Deutschland und Finnland

Eine Abweichung ist, dass man sich in Deutschland oft in Bademäntel und mit Handtüchern bedeckt saunt. In Finnland wird jedoch immer auf alle Bedeckungen verzichtet, denn dort ist es üblich, sich nackt zu saunen. Das führt auch dazu, dass die Saunen in Männer- und Frauensaunen aufgeteilt werden, mit Ausnahme der Familiensauna. In Finnland werden oft bereits Kleinkinder mit in die Sauna genommen. Auch schwangere Frauen sind oft noch bis kurz vor der Geburt in der finnischen Sauna. Das ist darauf zurückzuführen, dass die Sauna in Finnland absolut zum Alltag und zur Kultur gehört.

Man besitzt in Finnland in vielen Fällen eine Sauna im eigenen Haus, während man in Deutschland oft in öffentliche Saunen geht. Die ungeschriebene Regel, dass in Finnland nackt gesaunt wird hat eine besondere Bedeutung. Die Nacktheit zeigt, dass jeder gleich ist, weshalb sie sich, wie oben erwähnt, sehr gut als Verhandlungsgrundlage eignet. In der Sauna wird die Grundlage für Kompromisse gelegt.