Saunaholz – Welches Holz eignet sich für die Sauna?

Saunaholz – Welches Holz eignet sich für die Sauna?

Du spielst mit dem Gedanken, dir eine eigene Sauna anzuschaffen, in der du zu jeder Tages- und Nachtzeit in ganz privater Atmosphäre schwitzen kannst? Dann solltest du beim Kauf darauf achten, aus welchem Holz die Sauna besteht. Wir erklären dir, welche Holzarten dir beim Saunieren die meiste Freude bereiten.


Warum besteht eine Sauna aus Holz?

Eine Sauna ließe sich theoretisch aus vielen Materialien bauen. Dass fast alle Saunen aus Holz bestehen, hat jedoch gute Gründe:

Holz speichert Wärme, ohne sich heiß anzufühlen. Selbst in einer vollständig aufgeheizten Kabine kannst du das Holz daher berühren und unbekleidet auf einer Holzbank sitzen. An anderen Werkstoffen wie zum Beispiel Metall würdest du dich dagegen verbrennen. Die Fähigkeit, Wärme zu speichern, sorgt außerdem für einen niedrigen Energieverbrauch.

Holz nimmt überschüssige Feuchtigkeit aus der Raumluft auf und gibt sie wieder ab, wenn die Luft in der Kabine trocken wird. Holz hat daher einen regulierenden Effekt auf das Raumklima. Dies gilt natürlich nicht nur für das Holz in der Sauna, sondern auch in allen anderen Räumen.

Holz wirkt gemütlich und macht es dir leicht, beim Gang in die Sauna zu entspannen. Trotzdem sieht es niemals langweilig aus, denn jedes Stück Holz hat eine einzigartige Struktur und Maserung. Beim Betrachten der Wände finden deine Augen daher immer wieder Stellen, an denen sie verweilen können. Auch dies erhöht den entspannenden Effekt eines Saunagangs, denn es lässt dich dem Alltag für eine Weile entfliehen.

Holz zu berühren, empfinden fast alle Menschen als positiv. Dieser Werkstoff hat trotz seiner Robustheit und Widerstandsfähigkeit eine sehr angenehme Haptik.

Holz ist ein natürlicher und damit sehr gesunder Baustoff. Er gibt keine Substanzen ab, die deiner Gesundheit schaden könnten. Darüber hinaus punktet Holz im Hinblick auf die Nachhaltigkeit, denn Bäume wachsen immer wieder nach.


Welches Holz für die Sauna?

Die genannten positiven Eigenschaften besitzen alle Holzarten. Dennoch kommen nur bestimmte Hölzer als Saunaholz infrage, denn manche Hölzer enthalten Harz. Es verflüssigt sich durch Hitze und bleibt an der Haut oder dem Saunatuch kleben. Ein weiteres Ausschlusskriterium ist die Neigung zum Splittern, denn Holzsplitter unter der Haut verderben dir schnell die Lust am Saunieren. Auch auf Astlöchern und herausragenden Asteinschlüssen sitzt es sich eher unbequem.

Im Laufe der Zeit haben sich daher als Holz für die Sauna nur die Holzarten durchgesetzt, die keinen dieser Nachteile aufweisen. Diese Hölzer möchten wir dir im Folgenden etwas genauer vorstellen. Sie eignen sich übrigens auch bestens für Sauna-ähnliche Zwecke wie zum Beispiel den Bau von Infrarotkabinen und Dampfsaunen.

Die Espe und die Thermoespe

Das schön gemaserte Espenholz hat eine helle Farbe und einen guten Duft. Es wird vor allem für Liegen und andere Einrichtungsgegenstände genutzt. Dieses Holz ähnelt dem Abachi-Holz, das aus Afrika stammt und dort häufig unter wenig umweltfreundlichen Bedingungen gewonnen wird. Wünschst du dir ein helles Saunaholz, ist Espenholz oder auch das Holz von Pappeln daher eine gute Alternative zu Abachi.

Beim Espenholz solltest du jedoch wissen, dass es sich um unbehandeltes oder um wärmebehandeltes Holz handeln kann. Letzteres wird als Thermoholz bezeichnet und hat eine sehr viel dunklere Farbe als unbehandeltes Espenholz. Der für das Holz typische Duft ist bei Thermoholz ebenfalls nicht mehr vorhanden. Eine Wärmebehandlung mit Wasserdampf führt dazu, dass das Holz kaum noch Feuchtigkeit aufnimmt. Dadurch ist es besser vor Witterungseinflüssen sowie Bakterien und Pilzen geschützt.

Saunaholz: Nordische Espe Softline
Nordische Espe Softline als Saunaholz

Beim Thermoholz handelt es sich übrigens nicht zwangsläufig um Espenholz. Auch andere Holzarten lassen sich durch Wasserdampf widerstandsfähiger gegenüber Feuchtigkeit machen.

Die Nordische Fichte als Saunaholz

Das Holz der Nordischen Fichte eignet sich selbst für den Bau von Außensaunen. Sie müssen im Unterschied zu den Innensaunen Wind und Wetter trotzen, Hitze und Kälte aushalten und viele Niederschläge über sich ergehen lassen. Eine Gartensauna sollte deshalb immer aus einer besonders witterungsbeständigen Holzart wie der Nordischen Fichte bestehen.

Diese Fichte ist die gleiche, die in unseren Wäldern wächst. In kälteren Regionen wachsen die Bäume aufgrund der kürzeren Sommer jedoch langsamer und produzieren dadurch noch hochwertigeres Holz. Eine Außensauna aus Nordischer Fichte hat daher eine lange Lebensdauer. Dieses Holz für die Sauna stammt unter anderem aus Skandinavien und Russland. Es wird auch als Skandinavische Fichte oder als Polarfichte bezeichnet und hat eine helle Farbe. Für eine abwechslungsreiche Optik sorgen Asteinschlüsse, die häufig in einer großen Anzahl vorhanden sind.

Nordische Fichte als Holz für die Sauna
Nordische Fichte für die Sauna

Die Tanne und die Hemlocktanne

Fichten- und Tannenholz sind sich sehr ähnlich. Das Tannenholz ist daher ebenfalls hell und besitzt dekorative Asteinschlüsse. Dies gilt allerdings nur für das Holz der Europäischen Weißtanne, denn die Sibirische Tanne produziert astarmes Holz. Wünschst du dir eine ruhige Optik mit wenig Asteinschlüssen, ist eine Sauna aus dem Holz der Sibirischen Tanne daher eine gute Alternative zum heimischen Tannenholz.

Eine weitere Alternative zum Tannenholz ist das Holz der Hemlocktanne. Sie ist eine Verwandte der Tanne, die in unseren Wäldern heimisch ist, und wächst vor allem in Kanada. Die Hemlocktanne liefert ein noch etwas helleres Holz mit einer ruhigen Maserung. Es wirkt edel und ist daher ideal für eine Sauna in einem eleganten Design, wie zum Beispiel eine Innensauna mit einer Front aus Glas. Das Holz der Hemlocktanne ist außerdem weicher als das Holz der Tanne. Auch auf dem Holz von Tannen, Fichten und anderen Nadelbäumen sitzt es sich jedoch bequem.

Hemlock-Tanne als Saunaholz
Kanadische Hemlock-Tanne

Die Erle als Holz für die Sauna

Das Holz von Erlen ist ebenfalls hell, tendiert aber ein wenig ins Rötliche. Es wirkt daher warm und einladend. Die Maserung ist ruhig, deshalb wird dieses Holz auch gern für elegante Saunen genutzt. Aus ihm lassen sich sowohl die Kabinenwände als auch das Interieur herstellen. Wegen seiner Weichheit eignet sich Erlenholz auch bestens für die Herstellung von Bänken, Kopfstützen und anderem Zubehör, mit dem du beim Saunagang direkten Kontakt hast.

Die Zeder

Eine schöne rötliche Farbe hat das Holz der Rotzeder, die auch Rote Zeder und Western Red Cedar genannt wird. Aus diesem Holz baut man sogar Boote, denn es ist sehr witterungsbeständig und enthält ätherische Öle. Sie verströmen einen guten Duft und halten gleichzeitig Schädlinge und Pilze fern. Zedernholz schützt sich daher selbst und hat dadurch eine lange Lebensdauer. Es wird vor allem aus Nordamerika importiert und wirkt durch seine gleichmäßige Maserung ruhig. Durch seine rötliche Farbe verstärkt es das Gefühl von Wärme und eignet sich daher auch bestens für Infrarotkabinen, in denen weniger hohe Temperaturen als in Saunen herrschen.

Das rötliche Holz der Zeder für die Sauna
Das rötliche Holz der Zeder für die Sauna

Die Zirbe

Auch das Holz der Zirbelkiefer enthält ätherische Öle, die beim Saunieren einen guten Duft verströmen. Dem Duft wird sogar nachgesagt, dass er die Atmung beruhigt, die Anzahl der Herzschläge pro Minute reduziert und weitere positive Effekte auf die Gesundheit hat. Wissenschaftliche Beweise gibt es hierfür nicht. Dennoch ist Zirbenholz im Alpenraum, wo die Zirbelkiefern wachsen, schon seit langer Zeit beliebt. Dort wird es auch gern zu Betten und anderen Schlafzimmermöbeln verarbeitet.

Zirbenholz ist gelb-rot und besitzt Asteinschlüsse in einer braunen Farbe. Sie lassen das Holz interessant aussehen. Zirbenholz zeichnet sich außerdem durch eine gute Witterungsbeständigkeit und trotz seiner angenehm weichen Haptik durch eine hohe Robustheit aus. Dadurch eignet es sich auch für den Bau von Fasssaunen und anderen Gartensaunen.

Saunaholz der Alpen-Zirbe
Saunaholz der Alpen-Zirbe

Was ist Kelo?

Bei deiner Suche nach dem perfekten Saunaholz wirst du möglicherweise auf den Begriff Kelo stoßen. Er stammt aus dem Finnischen und steht für abgestorbenes Holz, das in seiner natürlichen Umgebung getrocknet ist. Hierbei kann es sich um jede beliebige Holzart handeln.

In unseren Wäldern würde ein umgefallener Baum durch Feuchtigkeit verrotten und von Schädlingen und Pilzen langsam zersetzt werden. Kelo entsteht daher ausschließlich in Regionen, in denen es immer kalt und trocken ist. Dies ist vor allem im Norden von Finnland und Russland der Fall, deshalb stammt Keloholz in der Regel aus einem dieser beiden Länder. Es in einem der naturbelassenen und entsprechend schwer zu durchdringenden Wälder zu finden, erfordert allerdings viel Zeit und Mühen. Keloholz hat daher einen hohen Preis. Dies ruft Kriminelle auf den Plan, die herkömmliches Holz als teures Kelo anbieten. Beim Kauf von Keloholz ist daher vor allem bei einem vermeintlichen Schnäppchen äußerste Vorsicht geboten.


Wie pflegt man das Holz in der Sauna richtig?

Im Hinblick auf die Pflege unterscheiden sich die einzelnen Holzarten nicht. Du kannst daher getrost eine Kabine aus dem Saunaholz bestellen, das dir am besten gefällt und perfekt in dein Bad, den Keller oder deinen Garten passt. Viel Arbeit wirst du nicht haben. Einige Punkte sind jedoch wichtig, damit das Holz in der Sauna lange schön bleibt.

Schweiß und Fette, die in vielen Cremes enthalten sind, hinterlassen Flecken auf dem Holz. Dusche deshalb vor dem Saunagang und benutze immer ein Handtuch als Unterlage.

Holz braucht reichlich Luft, damit es nach der Benutzung der Sauna wieder abkühlen und trocknen kann. Lass die Saunatür deshalb einige Stunden offen stehen. Sofern es sich um eine Innensauna handelt, sorgst du für ausreichend frische Luft, indem du das Fenster im entsprechenden Raum öffnest. Im Idealfall bleibt die Saunatür dauerhaft offen, damit sich in der Kabine keine Feuchtigkeit staut. Ein kleiner Spalt reicht vollkommen aus, falls der Platz rund um deine Sauna begrenzt ist.

Ist die Sauna wieder abgekühlt, putzt du Haare und Flusen vom Handtuch mit einem trockenen Lappen von der Bank. Den Fußboden fegst oder saugst du bei Bedarf. Danach säuberst du die Bank und den Fußboden nebelfeucht, also nur mit wenig Wasser. Die Bank mit einem Tuch, den Fußboden am besten mit dem Wischmopp. Wenn du möchtest, kannst du etwas Saunareiniger in das Wasser geben. Unbedingt nötig ist dies jedoch nicht. Auch eine Überdosierung ist unbedingt zu vermeiden, denn die Rückstände verdunsten, wenn du die Sauna das nächste Mal einschaltest. Gleiches gilt für die Pflegeöle, die bei einer Überdosierung zu stark duften.

Die Innen- und Außenwände sowie die Decke benötigen nur hin und wieder eine Reinigung. Auch hierfür reicht in den meisten Fällen klares Wasser. Einen Saunareiniger kannst du aber auch zum Putzen der Wände und der Decke verwenden. Benutze jedoch auf keinen Fall und selbst bei einer Gartensauna keinen Wasserschlauch oder gar einen Hochdruckreiniger. Wasser, das mit hohem Druck auf das Holz prasselt, hinterlässt seine Spuren und verringert die Lebensdauer deiner Sauna.

Eine Desinfektion ist unter normalen Umständen bei einer Heimsauna nicht erforderlich. Möchtest du sie aus dem einen oder anderen Grund trotzdem durchführen, kannst du beispielsweise Wasserstoff-Peroxyd kaufen. Es hat den Vorteil, dass eventuelle Rückstände in Wasser und Sauerstoff zerfallen. Selbst Rückstände schaden deiner Gesundheit daher nicht. Das Putzen des Saunaholzes mit Wasserstoff-Peroxyd ist dagegen sehr wohl ein Risiko für deine Gesundheit. Lese deshalb unbedingt vorher die Gebrauchsanweisung und die Sicherheitshinweise.


Welches Holz für den Saunaofen?

Möchtest du deine neue Sauna mit einem Holzofen ausstatten, benötigst du natürlich Holz. Als Brennstoff eignen sich alle Holzarten, die auch bei Kaminbesitzern beliebt sind. Du kannst es dir also leicht machen und einen Baumarkt besuchen, der Brennholz verkauft. Dort findest du unter anderem das Holz von Deutschen Eichen, Buchen, Eschen, Fichten und Birken. Hast du eine andere Bezugsquelle wie zum Beispiel einen netten Waldbesitzer gefunden, ist es wichtig, dass das Holz gänzlich unbehandelt und ausreichend trocken ist. Bis frisch geschlagenes Holz reif für den Kamin oder Saunaofen ist, dauert es mindestens ein Jahr. Neben den dickeren Scheiten brauchst du sogenanntes Anzündholz, also kleine und dünne Holzstücke. Sie lassen sich leicht anzünden und setzen die größeren Scheite in Brand.


Saunaholz Fazit: Da ist für jeden das richtige Holz dabei!

Wie du siehst, gibt es reichlich schönes Saunaholz und selbst beim Brennholz für den Ofen hast du die Wahl zwischen zahlreichen Holzarten. Bei dieser großen Auswahl wirst du sicherlich eine Heim- oder Gartensauna ganz nach deinem Geschmack und das richtige Brennholz finden. Wir wünschen fröhliches Schwitzen!