Sauna bei Erkältung

Sauna bei Erkältung

Ist der Gang in die Sauna bei Erkältung eine gute Idee? Ein Saunagang ist eigentlich erholsam und entspannend – doch wie sieht das aus, wenn man erkältet ist? Grundsätzlich heißt es bei einer Erkältung meist, dass ein warmes Bad und intensives Schwitzen die Heilung des Körpers unterstützen und Schadstoffe schneller nach außen abtransportieren. Denn der Schweiß absorbiert lästige Krankheitserreger über die Haut und spült sie so regelrecht aus dem Körper. Gleichzeitig liest man aber häufig, dass bei einer akuten Erkältung oder gar einer Grippe ein Gang in die Sauna keinesfalls eine gute Wahl wäre. Was sollte man tun um seinen Körper nicht unnötig zu schwächen?


Sauna bei Erkältung – was man darüber wissen sollte

Ein Besuch in der Sauna zur Stärkung des Immunsystems hat sich schon seit Jahrzehnten bewährt – nicht nur in Finnland, sondern auch in Deutschland und vielen anderen Ländern weiß man, dass regelmäßiges Schwitzen in der Sauna dem Körper sehr gut tut. Denn bei einer erhöhten Körpertemperatur können die Zellen in unserem Körper effektiver arbeiten. Das bedeutet, dass unser Stoffwechsel dadurch angeregt und die Immunzellen aktiver und stärker gegenüber Krankheitserregern werden. Eine leistungsstarke Immunzelle kann einen unerwünschten Erreger oft schon bekämpfen, eher dieser zu einer Erkältung führt.

Eine höhere Körpertemperatur erreicht der Körper entweder von innen, indem es zu Fieber kommt, oder aber von außen her durch einen Besuch in der Sauna. Hierbei spielt es auch keine Rolle, ob es sich um Dampfsauna oder um eine warme Infrarotkabine handelt. Jedoch gibt es in der Funktionsweise Unterschiede:

sauna und erklältung
Ein heißer Ingwer Tee mit Zitrone und saunieren macht Sie wieder fit!

Die Infrarotstrahlen erwärmen die Oberfläche unseres Körpers, nicht aber die Umgebungsluft in der Kabine. Bei der Sauna wird dagegen die Raumtemperatur innerhalb der Saunakabine auf bis zu 100 °C erhöht. Ganz egal, für welche Art von Sauna man sich auch entscheidet – man tut seinem Körper durch regelmäßiges Schwitzen gegen eine Erkältung in jedem Fall einen Gefallen.

Ist man allerdings schon krank und der Körper mit Erkältungsviren befallen oder hat man sogar Fieber, dann stresst ein Besuch in der Sauna unseren Körper nur unnötig. Die Hitze regt zwar den Stoffwechsel der Immunzellen an, kann unseren Körper aber vorübergehend auch deutlich schwächen. So geschieht es öfters, dass man sich während erster Erkältungssymptome nach einem Saunabesuch noch schlechter fühlt. Noch dazu erhöht man das Risiko, dass sich andere Menschen beim Besuch in derselben Sauna ebenfalls mit den Erkältungsviren anstecken. Wer unter Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems leidet, muss sogar mit ernsthaften gesundheitlichen Schäden nach dem Saunabesuch rechnen. Der Besuch einer Sauna bei Erkältung ist also in vielen Fälle keine gute Idee.


Welche Wirkung ein Besuch in der Sauna auf unseren Körper hat

Generell gilt: Es kommt immer auf den Einzelfall an, wann ein Besuch in der Sauna bei Erkältung noch sinnvoll ist oder dem Körper eher zusetzt. Ist man ein erfahrener Saunagänger, kann man in der Regel schon ganz gut selbst einschätzen, ob einem das Saunieren gut tut oder eher schadet. Dazu liegt es stets im eigenen Ermessen, ob es sich nur um erste Erkältungssymptome oder um eine richtige Erkältung handelt.

Damit man das Risiko für den eigenen Organismus besser einschätzen kann, hilft es in jedem Fall, genau zu wissen, wie der Körper auf den Saunabesuch reagiert. In der klassischen Finnischen Sauna erhöht sich die Temperatur auf der Haut um teilweise bis zu 10 °C, im Inneren des Körpers dagegen um bis zu 2 °C, so wie es bei Fieber der Fall ist.

sauna erklältung

Um nun zu versuchen, die Temperatur auf einem konstanten Niveau zu halten, versucht der Körper nun alles in seiner Macht stehende: Das Herz pumpt mehr Blut in die nun geweiteten Blutgefäße, während das Schwitzen für Verdunstungskühlung sorgt. Auch unsere Atmung wird schneller. Folgt nun anschließend ein Kältereiz, reagiert der Körper gegenteilig: Die Blutgefäße im Organismus ziehen sich zusammen, das Blut fließt vermehrt in das Innere unseres Körpers, damit die Wärme dort erhalten bleibt.

Der stetige Wechsel zwischen Hitze und Kälte stärkt nachhaltig unseren Kreislauf und trainiert zudem unser körpereigenes Wärmeregulationssystem. Die Anreize stimulieren die Blutgefäße in der Haut sowie auch die Schleimhäute in den Atemwegen und unser Körper kann sich künftig besser auf einen schnelleren Wechsel unterschiedlicher Temperaturen einstellen. Auf diese Weise lassen sich Erkältungsviren effizienter abwehren.

Die gezielte Stimulation unserer Atemwege und die intensivere Durchblutung unseres Mund- und Nasenraums verstärkt unser Körper den Aufbau von Abwehrzellen und reduziert auf diese Weise wiederum das Erkältungsrisiko. Ein ähnlicher Effekt lässt sich durch die von Kneipp entwickelten Wechselduschen beobachten – auch hier steigt die Anzahl der Immunzellen im Körper an. Die Hitze sorgt im Körper für eine Entspannung der Muskeln, was das Saunieren wiederum erholsamer für uns macht. Auch unsere Haut profitiert von einer gut funktionierenden Durchblutung: Sie wird optimal mit Nährstoffen und vor allem mit Sauerstoff versorgt, wirkt praller und rosiger.


Entgiftung mit der Sauna – Wichtiges zum Thema

Eine weitere typische Wirkung des Schwitzens ist die Reinigung unserer Zellen – ein Punkt, der allerdings noch nicht eindeutig von der Wissenschaft geklärt worden ist. Trotzdem setzen viele Saunagänger auf den Entschlackungseffekt, welcher dem Körper Schadstoffe entziehen soll. Die durch das Schwitzen über die Haut ausgeschiedene Flüssigkeit kann der Körper zunächst wieder aus dem Blut gewinnen, welches dadurch allerdings dickflüssiger wird.

Wenn der Körper nun weiterschwitzt, wird der Organismus den Verlust ausgleichen, indem er dem Binde- und Fettgewebe sowie der Muskulatur Wasser entzieht. Dieses gelangt wiederum ins Blut – und damit auch Abfallprodukte aus dem Stoffwechsel, welche sich mit der Zeit im Gewebe angesammelt haben. Unser Körper scheidet diese danach über den Urin aus. Nimmt man während der Saunagänge Flüssigkeit zu sich, würde die Ausschwemmung der Schlacken unterbrochen werden. Deshalb ist es besonders wichtig, darauf zu achten, dass man erst nach dem letzten Besuch in der Sauna Wasser trinkt – und dann auch gleich eine möglichst größere Menge, um den Flüssigkeitsverlust im Körper auszugleichen.

frau in der sauna mit handtuch erkältet

Fazit: Sauna bei Erkältung – wie verhält man sich richtig?

In jedem Fall sollte kein Besuch in der Sauna stattfinden, wenn die Erkältung bereits voll ausgebrochen ist. Riskant ist das Saunieren zudem auch bei den ersten Anzeichen einer Erkältung. Es kann sinnvoll sein, den Ausbruch zu verhindern – verpasst man jedoch den passenden Zeitpunkt, kann das Saunieren noch dazu führen, dass die Erkältung noch drastischer verläuft und man sich entsprechend schlechter fühlt.

Wir empfehlen daher, auf den eigenen Körper zu hören und sich zu nichts zu zwingen. Verspürt man ein starkes Ruhebedürfnis, sollte man sich Zeit zum Erholen nehmen und sich zu Hause auskurieren – und keine Experimente mit dem Körper anstellen. Entscheidet man sich dennoch für die Sauna bei Erkältung, sollte nur eine Bio-Sauna gewählt werden, die bei einer niedrigeren Temperatur schonender für unseren Kreislauf verläuft als bei einer Finnischen Sauna, in denen Temperaturen zwischen 45 und 60 °C herrschen.

Und: Das Abkühlen in kaltem Wasser sollte am Ende ausgelassen werden. Dann gleicht die Wirkung des Saunabesuchs einem wärmenden Bad und kann eine positive Wirkung auf unseren Körper haben. Hat man Vorerkrankungen oder fühlt sich nicht wohl, sollte im Vorfeld in jedem Fall der Hausarzt konsultiert werden. Wenn die Erkältung abgeklungen ist, ist es zu empfehlen, sich noch für einige Tage zu schonen. Anschließend ist die Bio-Sauna ein guter Start für weitere Saunagänge, die dann später auch in der Finnischen Sauna erfolgen können.

Letzten Endes bleibt es jedem selbst überlassen, ob er eine Sauna bei Erkältung aufsucht oder nicht. Unsere Körper sind individuell und reagieren unterschiedlich, auch die Stärke unseres Immunsystems sollte berücksichtigt werden.